Kinderturnen

Was ist Kinderturnen?

Kinder möchten sich bewegen, Kinder sind ständig in Bewegung - denn Bewegung ist eines der Grundbedürfnisse von Kindern und für ihre gesamte Persönlichkeitsentwicklung unerlässlich. Kinderturnen unterstützt die ganzheitliche gesunde Entwicklung von Kindern und beugt Problemen vor, die mit Bewegungsmangel in Verbindung gebracht werden. Deshalb ist das Kinderturnen ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Pfälzer Turnerbundes.

Kinderturnen ist das vielseitige Spielen, Bewegen und Fertigkeitslernen an, mit und ohne Materialien/Geräte (Bällen, Klein- und Großgeräte uvm.). Es orientiert sich an den motorischen Hauptbeanspruchungsformen Koordination, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Kinderturnen bietet unseren Kindern die Bewegungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, die sie für ihre gesunde und ganzheitliche Entwicklung benötigen und fördert wie keine andere Sportart vielseitig und umfassend alle wichtigen motorischen Grundtätigkeiten wie Krabbeln, Gehen, Laufen, Hüpfen, oder Fangen. Dabei orientiert sich Kinderturnen an den unterschiedlichen Bedürfnissen und individuellen Fähigkeiten aller Kinder. Im gemeinsamen Spielen und Bewegen mit Gleichaltrigen lernen sie nachzugeben, sich zu behaupten, einander zu helfen und zu kooperieren. 

Darüber hinaus widmet sich das Kinderturnen dem Thema Gesundheitsförderung und sorgt für eine „bewegte“ Kindheit. Für eine nachhaltige Bewegungsförderung ist es dabei besonders wichtig, Kinder über das Kinderturnen zu einem lebenslangen Sporttreiben zu motivieren. So wird der frühzeitigen Entstehung von Haltungs- und Herz-Kreislaufschwächen, Übergewicht und Koordinationsschwierigkeiten noch vor dem Einschulungsalter vorgebeugt.

  • Bewegen

    Mit der Botschaft „Bewegen“ stehen die motorische Grundlagenausbildung sowie der damit verbundene Gesundheitsaspekt als ein zentraler Aspekt des Kinderturnens im Mittelpunkt der Arbeit der Vereine. Bewegungsformen wie Rollen, Stützen, Wälzen, Drücken, Stoßen, Hängen, Schwingen, Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, Balancieren, Werfen, Fangen, etc. werden erlernt und bilden die Basis für den Erwerb sportmotorischer und sportartspezifischer Fertigkeiten.

  • Mitmachen

    Bei der Botschaft „Mitmachen“ steht der Gemeinschaftsaspekt im Vordergrund. Die Kinder können soziale Erfahrungen untereinander sowie gegenüber dritten Personen machen. Im Kinderturnen gestalten, leben und erleben Kinder gemeinsam – ein wichtiger Schritt zur Erlangung von Sozialkompetenzen.

  • Üben

    Der Begriff „Üben“ steht für die Ausprägung von Fähigkeiten und Fertigkeiten des Körpers, wobei der Übungsprozess eine wichtige Erfahrung für das Kind bedeutet. Grenzen erfahren, Aufgaben kontinuierlich bewältigen, etwas leisten, sich mit anderen vergleichen, sich nachhaltig für eine Sache engagieren, all das wird im Kinderturnen erfahrbar.

  • Erleben

    Die Botschaft „Erleben“ steht für den Aspekt der Vielfalt in der Entwicklung der Persönlichkeit. Über einen erlebnisorientierten Umgang mit der Bewegung können Ängste überwunden und Mut ausgeprägt werden. Kinder erfahren sich und ihren Körper und gewinnen sowohl Körperbewusstsein als auch das Sicherheitsgefühl und die Geborgenheit in einer Gruppe.

  • Spielen

    Von besonderer Bedeutung ist auch das „Spielen“: Spaß an der Bewegung, Freude gewinnen durch gemeinsame Aktionen, Motivation für ein lebenslanges Bewegen einerseits, andererseits aber auch das Lernen von Regeln im Miteinander und Gegeneinander.

  • Können

    Am Ende der Kette von Erlebnissen und Erfahrungen steht das „Können“ für die Subsumierung aller Einzelinhalte, die das Kinderturnen ausmachen. Kinderturnen trägt dazu bei, ein positives Selbstkonzept zu entwickeln.

  • Babys in Bewegung (3-12 Monate)

    Die intensiv und gemeinsam verbrachte Zeit im Rahmen von "Babys in Bewegung" begünstigt die zwischenmenschliche Beziehung zwischen dem Erwachsenen und dem Baby. Durch die Anleitung zum Lieder singen, zu Finger- und Schaukelspielen, sowie unter Zuhilfenahme von diversen Materialien und Aufbauten von Geräten werden sowohl die psychosoziale als auch die geistige Entwicklung des Babys gefördert. „Babys in Bewegung“ unterstützt die Eltern in ihrer liebevollen Zuwendung zu ihrem Kind. Der vertrauensvolle Austausch innerhalb der Gruppe tut den Teilnehmenden gut.

  • Eltern-Kind-Turnen (1-3 Jahre)

    Im Eltern-Kind-Turnen, verstanden als Familienangebot, lernen Kinder zusammen mit ihren Eltern/Bezugspersonen gemeinsam mit anderen Familien die Vielfalt des Kinderturnens kennen. Hierbei steht das Sammeln vielseitiger Bewegungserfahrungen, mit und ohne Materialien/Geräten im Vordergrund. Durch Nachahmen und Probieren erleben die Kinder bei Fingerspielen, Bewegungsliedern, kleinen Spielen oder beim Kennenlernen von Gerätelandschaften mit Hilfe ihrer Eltern und den Übungsleitenden, die Welt des Kinderturnens. Die Eltern/Bezugspersonen sind gewünschte aktive Teilnehmer/innen, bieten Unterstützung, werden Spielgefährten oder sogar selbst zum Spielgerät!

  • Kleinkinderturnen (3-5 Jahre)

    Das Kleinkinderturnen ist ein Angebot für Kinder im Alter von ca. drei bis fünf Jahren. Dabei erobern die Kinder erstmals ohne ihre Eltern/Bezugspersonen die Bewegungsräume. Mit der sich schnell erweiternden Sprachfähigkeit beginnt in der Auseinandersetzung mit den Umgebungs- und Umweltbedingungen der erste Abschnitt für die Entwicklung der „begrifflichen Intelligenz“. Kinder beginnen zu verstehen und lösen durch Denken zunächst einfache und später immer schwierigere Bewegungsaufgaben. Die vielfältigen Angebote lassen die Turnstunden zu einer neuen Bewegungs- und Erlebniswelt werden. Durch aktives Handeln und kreativen Umgang mit ihrer Umwelt verbessern Kinder ihre Alltagsmotorik und erweitern ihr Bewegungsrepertoire.

  • Kinderturnen (5-10 Jahre)

    Die Grundtätigkeiten der Alltagsmotorik (Laufen, Springen, Hüpfen, Kriechen, etc.) werden in dieser Altersklasse vollständig beherrscht. Ausgehend von diesen Grundvoraussetzungen werden die Angebote im Kinderturnen breit und vielseitig angelegt. Neben der Weiterentwicklung sportmotorischer Fähigkeiten (konditionelle und koordinative Fähigkeiten) steht im sogenannten „Goldenen Lernalter“ vornehmlich die Aneignung neuer sportmotorischer Fertigkeiten im Vordergrund. Hierbei kann das Kinderturnen auf ein breites Fundament sportartübergreifender Basiselemente zurückgreifen. Kinderturnen bildet somit die Basis für ein vielseitiges und möglichst lebenslanges Sporttreiben.